Andy-FCM
Andy-FCM
Aus dem Fratzenbuch kopiert.
Sollte dieses hier irgendwo schon thematisiert worden sein, könnt ihr das auch wieder löschen.
Es ist aber ein wichtiges Thema und sollte deshalb bekannt gemacht werden.
Der FC Ostelbien Dornburg ist im ganzen Kreis JL bekannt und berüchtigt. Das der Landesverband nichts wissen will, passt in das Gesamtbild.
Fußball
05.04.2015
Rechtsextremismus im Fußball
Der FC Ostelbien Dornburg in der Kreisliga A ist von Rechtsextremen durchsetzt. Der Fußballverband Sachsen-Anhalt weiß von nichts. Ein Ortsbesuch.von Johannes Kopp
Rechts ist noch Platz. Fitim Cimili muss schnell vom Platz. Der kleine, dunkelhaarige Spieler ist an einem Samstag zum Freiwild auf dem Platz des SG Blau-Weiß Niegripp geworden. Insbesondere Dennis Wesemann vom FC Ostelbien Dornburg lässt dem Kosovo-Albaner keine Ruhe mehr. Erst spuckt er ihm ins Gesicht, und nachdem der protestierende Cimili vom schreienden Schiedsrichter zum Schweigen verdonnert wird, rückt ihm Wesemann auf den Leib, schubst und drangsaliert ihn, lässt ihm fast keinen Bewegungsspielraum mehr.
Der Trainer wechselt Cimili umgehend aus. Ein Betreuer schickt ihn mit dem Rat in die Kabine, sich nicht mehr blicken zu lassen, bis die Gäste das Gelände verlassen haben. „Wenn die Dornburger in Rückstand geraten, drehen die frei“, wird nach der Partie ein Niegripper Spieler sagen.
Dass sie dabei Cimili ins Visier nehmen, ist kein Zufall. Er ist der einzige Ausländer im Team von Niegripp und zudem im nahegelegenen Burg auch noch für die Jusos und gegen Ausländerfeindlichkeit aktiv. Der FC Dornburg ist ein von Rechtsextremen durchsetzter Verein und nimmt bereits seit knapp vier Jahren am Spielbetrieb des Fußballverbands Sachsen-Anhalt (FSA) teil. Eine bislang einmalige Konstellation in Deutschland.
Wie das Innenministerium des Bundeslandes mitteilt, werden mehr als 10 Personen der rechtsextremistischen Szene zugeordnet. Ebenso viele aus dem Umfeld des FC Dornburg rechnet man wiederum der rechtsextremen Magdeburger Hooliganvereinigung „Blue White Street Elite“ (BWSE) zu. Dennis Wesemann gehört zu den Gründungsmitgliedern der BWSE und gibt auch beim FC Dornburg den Ton an. Im Ortschaftsrat vom nahegelegenen Stresow sitzt er ebenfalls – parteilos und gewählt mit den meisten Stimmen. Bürgermeisterkandidat war er bereits. Und als Unternehmer vertreibt er Kleidung mit gewaltverherrlichenden Motiven. Jahresumsatz: 280.000 Euro. Wesemann versteht es, auf verschiedenen Klaviaturen zu spielen.
Atmosphäre der Angst
Die meisten im Jerichower Land wollen in dieser Geschichte lieber nicht mit ihrem Namen auftauchen. Ein Statement zum FC Dornburg? „Nur anonym! Ich will doch keinen Hausbesuch von Herrn Wesemann und seinen Kameraden.“ So oder so ähnlich äußert man sich auch am Rand vom Spielfeld an diesem Nachmittag. Von hier aus kann man das Dorfidyll von Niegripp besonders gut in Augenschein nehmen. Auf der einen Seite ruht der Altkanal, auf der anderen Seite ragt die kleine schmucke Barockkirche hervor. Mit der Ankunft der Dornburger hat sich jedoch an diesem Ort, etwa 25 Kilometer nordöstlich von Magdeburg gelegen, eine Atmosphäre der Angst breit gemacht.
Noch drei Tage nach der Partie in Niegripp ist Cimili fassungslos, dass die Dornburger so ungestraft zutreten konnten. Der Schiedsrichter zog in der Partie nicht eine Rote Karte. „Keiner in meiner Heimat würde mir glauben, dass so etwas in Deutschland möglich ist. Die Stollenschuhabdrücke der Dornburger kann ich heute noch auf meinem Oberschenkel ganz genau sehen.“ Mit dem einzigen Tor an diesem Tag für Niegripp ist dieses Spiel aus den Fugen geraten.
„Ihr Schweineficker“, brüllt der Torwart des FC Dornburg den Zuschauern hinter seinem Tor zu. Ein Mitspieler von ihm schleudert beim Einwurf dem Gegner den Ball an den Kopf. Und Wesemann, der die Nr. 18 auf dem Rücken trägt – unter Rechtsextremen ein beliebter Code, weil er auf den ersten und achten Buchstaben des Alphabets hinweist und damit auf die Initialen von Adolf Hitler –, springt einem Gegner mit offener Sohle in Kung-Fu-Manier in den Rücken.
Narrenfreiheit für Dennis Wesemann?
„So macht Fußball keinen Spaß mehr. Der Verein gehört verboten“, schimpft Cimili direkt nach seiner Herausnahme. Er ist der Einzige an diesem Ort, der nicht anonym bleiben will. Auch Tage später erklärt er: „Es können doch nicht alle schweigen oder sich hinter ihrer Anonymität verbergen, sonst geht das immer so weiter.“
Der Präsident des sachsen-anhaltischen Fußballverbands Erwin Bugar erklärt: „Bei Spielen mit Beteiligung des FC Dornburg sind uns bisher keine Vorkommnisse mit rassistischem oder rechtsextremistischem Hintergrund bekannt geworden.“ Stets hat man beim FSA in den letzten Jahren betont, Wesemann und der FC Dornburg hätten sich bislang nichts zuschulden kommen lassen. Die Ereignisse von Niegripp deuten aber darauf hin, dass man für diese Sichtweise so manches ignorieren muss.
Dass Dennis Wesemann, der fast im Alleingang den Sportplatz von Niegripp zur ausländerfreien Zone machte, überhaupt an dieser Partie mitwirkte, ist eine besondere Pointe dieses ungewöhnlichen Fußballspiels. Denn vor der Begegnung teilte der Verband der taz mit, „dass Dennis Wesemann bis zum Abschluss des Sportgerichtsverfahrens für jeglichen Spielbetrieb gesperrt ist“. Ermittelt wird gegen ihn, weil er am 3. Januar bei einem Hallenturnier in Gommern den Schiedsrichter mit der Faust bedrohte. Nach seinem Platzverweis hat Wesemann aber nach Zeugenaussage auch einem gegnerischen Fan ins Gesicht geschlagen. Weitere Spieler des FC Dornburg beteiligten sich offenbar an dem Handgemenge.
Zudem soll Wesemann am selben Tag in einer Magdeburger Diskothek, die eher von Linksgesinnten besucht wird, mit Mitgliedern der Hooligangruppe „Blue White Street Elite“ auf Besucher eingeschlagen haben. Die Polizei Magdeburg erklärt: „In der Tat werden Zusammenhänge zwischen Personen der Schlägerei in Gommern und dem Vorfall in der Diskothek in Magdeburg gezogen und überprüft.“
Beim Fußballverband in Sachsen-Anhalt scheint eine eigene Lex Wesemann zu gelten. Präsident Erwin Bugar sagt zur Aussetzung der Spielsperre: „Das ist bedauerlich. Der Kreisfußballfachverband (KFV) Jerichower Land hat da offenbar etwas missverstanden. Sie dachten wohl, Wesemann sei nur für die Halle gesperrt.“ Erstaunlich bei der angeblichen Ansage „Sperrung für jeglichen Spielbetrieb“. Und seltsam an der Theorie ist obendrein, dass Wesemann eine Woche zuvor beim Rückrundenauftakt der Freiluftsaison noch aussetzte. Angesichts der Ereignisse von Niegripp stellt sich die Frage: Wer spielt hier eigentlich nach wessen Regeln?
Bugar ist überrascht über die Schilderungen aus Niegripp. Er werde der Sache nachgehen, verspricht er. Aber von Angst der Spieler oder der Schiedsrichter vor den Dornburgern habe er noch nie etwas gehört. „Das darf natürlich nicht sein.“ Er sei selbst schon bei Spielen des FC Dornburg gewesen und habe nichts dergleichen festgestellt. Zu den gehäuften Fehlentscheidungen sagt er: „Wir reden hier über die Kreisliga, die unterste Spielklasse. Da können Sie die Schiedsrichter nicht mit der Bundesliga vergleichen.“
Großzügige Ermessensspielräume
Ein Mann aus dem organisierten Sport, der ebenfalls einige Spiele der Dornburger gesehen hat und anonym bleiben möchte, erklärt, entweder seien die Schiedsrichter mit Wesemann befreundet oder hätten schlichtweg Angst. Er hätte schon mancherlei Merkwürdigkeiten festgestellt. Oft seien es Kleinigkeiten, die man mit gutem Willen als Ermessensspielraum des Schiedsrichters auslegen kann.
Bei einer knappen Führung des FC Dornburg etwa werde auch mal das Spiel fünf Minuten vor dem Ende abgepfiffen. Klaus Ludewig, der Mitglied des Schiedsrichterausschusses des KFV Jerichower Land ist, bestätigt die große Furcht unter seinen Kollegen. „Manchen ist verständlicherweise auf dem Feld das Hemd näher als der Rock. Und es gibt einige Unparteiische, die sich weigern, Spiele vom FC Dornburg zu pfeifen. Das sind nicht nur ein oder zwei.“
Das Heimspiel der Dornburger vergangenen Oktober gegen den SV Stegelitz wird beim Fußballverband auch als eines ohne besondere Vorkommnisse verbucht. Dort wurden die beiden schwarzen Stegelitzer durch den Referee vom Feld verwiesen. Ein Beobachter, der gleichfalls seinen Namen nicht preisgeben will, berichtet: Der erste Platzverweis sei ein Witz, die zweite Rote Karte gegen Fadkipe hingegen wegen dessen überharten Einsteigens berechtigt gewesen. Dennis Wesemann hätte daraufhin aber ebenfalls Rot erhalten, weil er Selbstjustiz übte und Fadkipe zu Boden schubste. Fadkipe wurde vom Sportgericht für vier Spiele gesperrt, Wiederholungstäter Wesemann dagegen musste nur einmal aussetzen.
Selbst der SV Stegelitz traut sich in seinem Spielbericht auf Facebook nicht, die Geschehnisse klar zu benennen. Wesemann, heißt es, machte Fadkipe „auf sein hartes Einsteigen aufmerksam“. Kein Wort auch davon, dass die Dornburger den beiden ausländischen Steglitzer Spielern die Nutzung ihrer sanitären Anlagen verweigerten. Der Spielbeobachter erzählt: „Denen haben sie gesagt, ihr dürft hier nicht duschen.“
Die allgemeine Angst ist mit Händen zu greifen. Wesemann nutzt sie wie einen Schutzmantel, um nach Gutdünken seine Fäden zu ziehen. Etliche Strafverfahren wurden bislang gegen ihn schon in Gang gesetzt. Vorgeworfen wurde ihm gefährliche Körperverletzung, Landfriedensbruch, Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Bestraft wurde er nie. David Begrich, Mitarbeiter der Arbeitsstelle Rechtsextremismus bei Miteinander e. V., sagt: „Es gelingt ihm offenbar immer wieder, alle einzuschüchtern. So scheint niemand bereit, vor Gericht gegen ihn auszusagen.“ Er sei in der Lage, mal eben so 50 Kameraden zu mobilisieren.
„Kulturelle Subversion“
Wesemann und seine Kameraden würden einen Prozess der psychischen Zersetzung in Gang setzen. Weil er auf lose Personennetzwerke und nicht auf feste Strukturen baut, macht er sich auch juristisch unangreifbarer. Das einstweilige Verbot der Hooligangruppierung „Blue White Street Elite“ musste das Oberverwaltungsgericht Sachsen-Anhalt wieder aufheben.
Es geht ihnen vor allem auch um die Besetzung von vorpolitischen Räumen. Der Fußball ist nur eine von mehreren Plattformen. Begrich spricht von einer kulturellen Subversion. Es ist ein Vorgang, der sich aus vielen Details zusammensetzt.
Beim Fußballverband Sachsen-Anhalt fehlt es aber am Willen, sich mit Kleinteiligem auseinanderzusetzen. „Wir pflegen gegen Rechtsextreme eine Null-Toleranz-Politik. Aber wir brauchen konkrete Anhaltspunkte, um gegen den Verein vorgehen zu können“, versichert Präsident Erwin Bugar. Begrich wiederum beklagt das mangelnde Feingefühl des Verbandes: „Dort müsste man sich endlich auch einmal dafür interessieren, was die Dornburger jenseits des Fußballplatzes tun.“ Das eine lässt sich vom anderen nur schwerlich trennen. Die Mechanismen der Einschüchterung wirken hier wie dort recht ähnlich. „Mehr als nur Fußball“. Das haben sie beim FC Ostelbien Dornburg in die Infoleiste ihrer Facebookseite eingetragen.
Kein Gespür für die kleine Bühne
Im Jahre 2011 hat der Landessportbund Sachsen-Anhalt versucht, den 1. FC Dornburg zu verbieten. Man scheiterte vor Gericht. „Wir sind nach Rücksprache mit dem Deutschen Olympischen Sportbund nicht in Revision gegangen, um denen nicht weiter eine Bühne zu bieten“, erzählt Bugar. Dass es den Dornburgern vielleicht gar nicht um die große Bühne geht, zieht er nicht in Betracht. Im Jerichower Land haben sie sich in der Kreisliga etabliert und auf mehr oder minder subtile Weise das Regiment übernommen.
Zuweilen präsentieren sich die Dornburger auch als Saubermänner und faire Sportsmänner. In Niegripp etwa korrigiert Dennis Wesemann in der ersten Häfte noch eine Schiedsrichterentscheidung zugunsten des Gegners. Vor zwei Jahren stellte sich das Team zum Gruppenbild auf. Alle trugen ein Trikot mit dem Schriftzug von Peta. Die Tierschutzrechtsorganisation erklärt, man habe dem Engagement des Fußballteams zugestimmt, weil man zuerst nicht um den politischen Hintergrund des Vereins wusste, die Nutzung des Logos dann aber sofort verboten.
Der Dank an die Dornburger für diese Aktion war aber noch bis vor Kurzem auf der Peta-Facebook-Seite einzusehen. Man habe den Post, erklärt Peta der taz, „aus Versehen bisher noch nicht gelöscht. Wir haben inzwischen die Löschung vorgenommen.“ Die von Wesemann verkörperte Dornburger Doppelgesichtigkeit hat System. Begrich sagt: „Wesemann kann als lieber Junge von nebenan erscheinen, der die Bratwürste für das Kitafest spendiert. Wenig später tritt er wiederum als neonazistischer Hooligan auf. Das hat es so noch nicht gegeben.“
Fitim Cimili hat sich nicht mehr blicken lassen. Seine Mitspieler haben ihm aber von den Drohungen der Dornburger erzählt. „Den 7er, den kriegen wir noch.“ Das Prinzip Angst haben sie im Jerichower Land längst etabliert.
Braugold-Fan
Für's Protokoll: "Fratzenbuch" ist natürlich keine Quelle. [url=http://www.taz.de/!157602/]Der Originalartikel stammt aus der TAZ[/url].
FCMEast86
[quote="Braugold-Fan"]Für's Protokoll: "Fratzenbuch" ist natürlich keine Quelle. [url=http://www.taz.de/!157602/]Der Originalartikel stammt aus der TAZ[/url].[/quote]
Das ist doch Scheißegal wo der Artikel herkommt selbst wenn die TAZ mit ihren Linkentouch übertreibt so kann es doch nicht sein das ein Clubfan(Hooligan) öffentlich noch nichtmal Ansatzweise Fairness besitzt, in der KREISKLASSE (wo es um nix geht) :roll: :roll: :roll:
FCM-OldieMartin
Und der "Rechtsstaat" lässt das alles so ungehindert geschehen....
Oliver
Na dann erstatte doch eine Anzeige, dann muss der RS tätig werden.
Schnatterinchen
Der arme Erwin Bugar aus Möckern kann einem schon Leid tun, eine Dauerbaustelle folgt der nächsten. 8-)
[url=http://www.fupa.net/berichte/null-toleranz-nur-ein-lippenbekenntnis-278043.html]Nulltoleranz nur ein Lippenbekenntnis[/url]
Ich würde mich nicht wundern, wenn er demnächst, aus gesundheitlichen Gründen, hinwirft.
Eisenschwein
ach es gibt tausende gegenbeispiele....
© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. http://www.jungefreiheit.de 24/12 08. Juni 2012
Die Wahrheit ist auf’m Platz
Gewalt im Amateurfußball: Zwei Drittel aller Spielabbrüche werden von nichtdeutschen Spielern verursacht
Hinrich Rohbohm
Das Thema ist heikel. Lassen sich Trainer, Spieler und Sportfunktionäre über Gewalt im Fußball noch zu langen Monologen hinreißen, so verfallen sie beim Gespräch über Ausländergewalt in eine regelrechte Schockstarre. „Erwähnen Sie bloß nicht meinen Namen. Und auch nicht den meines Vereins, sonst bekomme ich von unserem Pressesprecher eins aufs Dach“, sagt K. am Ende seines Gesprächs mit der JF. Der langjährige Trainer einer Berliner Kreisliga-Mannschaft kennt das Geschäft in den unteren Amateurligen, hat auch einige Jahre als Schiedsrichter gewirkt.
Auf Ausländergewalt auf dem Fußballplatz angesprochen, blickt auch er zunächst genau wie sein Assistent verschämt zur Seite. Dann ein kurzes Nicken. „Es fällt schon auf, daß es immer die gleichen Mannschaften sind, die Ärger machen“, beginnt er zu erzählen. Daß es sich dabei zumeist um türkische Clubs handelt, sei praktisch ein offenes Geheimnis. Ein Geheimnis, das man unter Sportfunktionären offenbar weiter hüten möchte.
„Die reden sich die Lage schön“, meint K. Schweigeminuten und „Zeichen setzen gegen Rassismus“ gingen den meisten Spielern nur noch auf die Nerven. „Das alles nimmt doch sowieso keiner mehr ernst. In dieser Saison hat es ja auch wieder so eine Schweigeminute gegeben. Und was ist passiert? Am gleichen Tag ist es trotzdem wieder zu mehreren Spielabbrüchen gekommen.“
Ein Umstand, der auf Kreisebene fast schon zum Alltag gehört. „Oftmals sind es ja auch schwache Schiedsrichterleistungen, durch die ein Spiel eskaliert. Aber bei Vereinen mit hohem Migrantenanteil kommt es eben auch häufig zu ganz gezielten Aggressionen, das hat mit Fußball meist überhaupt nichts mehr zu tun.“ Er spricht von Heimspielen türkischer Clubs, bei denen Zuschauer mit Messern und Totschlägern auf den Platz gelaufen seien und damit Jagd auf Gegenspieler und Schiedsrichter machten. Davon, daß selbst im Jugendbereich schon ein Trainer niedergestochen wurde. „Gegen bestimmte ausländische Clubs reisen manche Mannschaften gar nicht erst an, weil sie schon wissen, daß die Partie in einer Gewaltorgie enden wird“, erklärt K., der zudem davon spricht, daß bei bestimmten Spielpaarungen ausländischer Clubs bereits mehrere Mannschaftswagen der Polizei zugegen sind, um einen geordneten Ablauf sicherstellen zu können.
„Wenn zum Beispiel der jüdische TuS Makkabi gegen einen türkischen Verein spielt, ist klar, daß es Ärger geben wird“, erläutert der Assistent von K. Weil es sich bei dem Club um einen besonders wohlhabenden Verein handele, käme auch Sozialneid zum Tragen. „Da fallen dann ganz schnell Beleidigungen wie ‘Judensau’ oder ähnliches“, meint der Assistent.
Oft aber ist keine Polizei vor Ort. „Dann sind die Schiedsrichter ganz auf sich allein gestellt. Mancher von ihnen ist dann seiner Aufgabe nicht gewachsen“, spricht K. von Einschüchterungsversuchen auf den Unparteiischen. Dann werde schon mal auf Zuruf entschieden.
„Dann schreit jemand ‘Abseits’, und der Schiri pfeift. Schon aus Angst, was auf die Fresse zu bekommen“, sagt K., der betont, daß er keiner sei, der Vorurteile gegen Ausländer schüren wolle. Vielmehr habe er selbst zahlreiche ausländische Freunde. „Aber so sieht die Realität auf dem Platz nun mal aus.“ Dazu gehöre auch, daß man schnell als „Nazi-Schwein“ beschimpft werde, wenn man eine Schiedsrichterentscheidung gegen ausländische Mannschaften fällt.
Warum der Berliner Fußballverband (BFV) nicht konsequenter gegen Ausländergewalt vorgehe, sei ihm ein Rätsel. „Die Vereine lösen für sich das Problem, indem sie die gewalttätigen Spieler aus dem Verein schmeißen. Dann ist es nicht mehr ihre Sache, allein der Spieler wird dann bestraft. Aber die finden schnell wieder einen neuen Verein“, weiß K. Da werde dann einfach der Name im Spielerpaß gefälscht. „Die machen aus einem ‘Y’ im Nachnamen einfach ein ‘I’ und schon fällt keinem was auf“, weiß K. aus Erfahrung. Auch warum Spielabbrüche im Herbst und im Frühling deutlich öfter vorkommen, weiß er nur zu gut. „Im Sommer fahren zahlreiche türkische Spieler zum Urlaub in ihre Heimat. Da sind sie entweder gar nicht mehr da oder wollen sich ihre Ferien nicht noch mit einer Verletzung versauen.“ Und im Winter sei es ihnen für Fußball einfach zu kalt.
Hasan Y. hingegen sieht seine Landsleute zu Unrecht an den Pranger gestellt. Der Kreisliga-Spieler einer türkischen Mannschaft in Hamburg ist der Meinung, daß Sportgerichte mit zweierlei Maß messen würden. „Die sehen, da ist ein türkischer Täter und da ist ein deutsches Opfer und schon ist die Sache klar. Aber sie sehen nicht, daß wir auch provoziert werden.“ Auch er habe schon des öfteren zugelangt. „Aber ich schlage nie ohne Grund. Wenn man mich aber beleidigt oder meine Familie, dann wehre ich mich. Und der, der provoziert, bleibt meist unbestraft“, sagt er.
Rico hat da andere Erfahrungen. Der A-Jugendspieler aus Berlin kann sich noch zu gut an ein Spiel gegen ein ausschließlich aus Türken bestehendes Team aus Neukölln erinnern, das von Beginn an nur auf Randale aus war. Die Mannschaft war angetrunken zum Spiel erschienen. Als sie mit den Schiedsrichterentscheidungen ihres Landsmannes nicht einverstanden waren, jagten sie ihn über den Platz. Der junge Türke war in die gegnerische Kabine geflüchtet, hatte sich dort versteckt. „Der hatte eine Todesangst und war die ganze Zeit nur am Heulen“, erinnert sich Rico, dessen Schilderungen keinen Einzelfall beschreiben.
Im September 2010 kam es auf dem Fußballplatz an der Slomannstraße in Hamburg-Veddel zu einer Massenschlägerei, bei der zwei Türken einen 27 Jahre alten Landsmann der gegnerischen Mannschaft mit ihren Stollenschuhen regelrecht zusammengetreten haben sollen. Als die Sache vor Gericht landete, wollte plötzlich keiner der Zeugen mehr etwas gesehen haben, die mutmaßlichen Täter wurden aus Mangel an Beweisen freigesprochen.
Erst vor einem Monat war in dem nahe Hannover befindlichen Ort Katensen ein 46 Jahre alter Schiedsrichter mit einem Faustschlag verletzt und ein Spieler bewußtlos geschlagen worden. Aufgrund der berüchtigten Aggressivität der kurdischen Mannschaft Inter Burgdorf habe man bereits vor dem Spiel „Bauchschmerzen“ gehabt, ließen Verantwortliche des TSV Katensen verlautbaren. Selbst in höheren Ligen ist Ausländergewalt mittlerweile angekommen. In der Verbandsliga-Begegnung zwischen Inter Türkspor Kiel und dem ESV Eckernförde war ein Schiedsrichterassistent von Inter-Spielern niedergeschlagen und bespuckt worden. Nachfragen von Journalisten über den Vorfall lehnte das Opfer ab, dem Pressevertreter war zuletzt gar ein Hausverbot auferlegt worden. „In der Berlin-Liga mußte in dieser Saison zum ersten Mal nach 25 Jahren ein Spiel wegen Tätlichkeit abgebrochen werden“, weiß auch K. zu berichten. „In den letzten zwei bis drei Jahren hat die Gewalt auf dem Platz deutlich zugenommen, in dieser Saison ist sie dagegen eher konstant geblieben“, ist sein Eindruck.
Eine Studie des Hannoveraner Sportwissenschaftlers Gunter A. Pilz scheint das zu bestätigen. Demnach werden allein im Jugendfußball zwei Drittel von 4.000 untersuchten Spielabbrüchen durch nichtdeutsche Spieler verursacht (siehe Kasten). Dabei handele es sich zumeist um Türken oder Kurden. „Je schwerwiegender der Straftatbestand, desto häufiger sind Spieler beteiligt, die nichtdeutscher Abstammung sind“, lautet ein Fazit der Studie.
Beim Deutschen Fußballbund (DFB) kennt man die Studie. Dennoch ist die Ausländergewalt auf dem Fußballplatz bis heute ein unbequemes Randthema. Denn die zahlreichen Aktionsformen des Verbandes gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Rassismus gingen jedoch ebenso am tatsächlichen Geschehen vorbei wie die medienwirksam inszenierten Integrationspreise, meint K.. „Genau die gleichen Teams, die solche Preise erhalten, langen später auf dem Platz zu“, spricht der 51jährige aus eigener Erfahrung.
Eisenschwein
„Erst die Polizei befreite mich aus der Kabine“
Kerim Kakmaci (28/Foto) pfeift auf Bezirksliga-Ebene im Raum Frankfurt: „Ich musste mit einer Polizeieskorte aus der Kabine geführt werden. Die Spieler einer Mannschaft hatten versucht, meine Kabine mit einem Feuerlöscher aufzubrechen. Die Aggressivität war brutal, da kroch die Angst hoch.
Obwohl ich Deutsch-Türke bin, muss ich leider sagen, dass insbesondere bei den Spielen mit hohem Ausländeranteil die Aggressivität besonders hoch ist. In einem anderen Fall hatte ich einem Zwei-Meter-Spieler die Rote Karte gezeigt. Daraufhin wollte er mit Anlauf auf mich einschlagen. Sein Kapitän rettete mich mit einem Hechtsprung.“
Schnatterinchen
Es sind beides Extreme, die wir so auf den Fußballplätzen nicht sehen wollen.
Linksaußen
Dummheit kennt keine Nationalität.
Thunderchild
Und auch keine Bildungsunterschiede.
Eisenschwein
[url=http://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-randale-tritte-gegen-die-integration-1.319118]und noch einer[/url]
joerk
Und wenn du hier noch 1000 Beispiele von irgendwoher postest, das Problem des Startbeitrages relativierst du damit nicht. Auch wenn du es permanent versuchst.
Eisenschwein
Das ist ein Forum. Und da geb ich kontra. Noch dazu das Netz voll ist von Gewalt im Amateurfussball. Und da gibts nun mal tausende Gegenbeispiele Dank unserer glorreichen Migrationspolitik und ungehemmten Zustroms kriminellen Packs.... Und wohlgemerkt : Ich rede da nicht von den armen Leuten die da im Mittelmeer am ersaufen sind .
Olli76
[quote="Eisenschwein"]Das ist ein Forum. Und da geb ich kontra. Noch dazu das Netz voll ist von Gewalt im Amateurfussball. Und da gibts nun mal tausende Gegenbeispiele Dank unserer glorreichen Migrationspolitik und ungehemmten Zustroms kriminellen Packs.... Und wohlgemerkt : Ich rede da nicht von den armen Leuten die da im Mittelmeer am ersaufen sind .[/quote]
Ob die so arm sind sei auch mal dahingestellt, bei 5-8000 Dollar pro Kopf an Schleuserkosten.
FCMatze
[quote="Olli76"]
Ob die so arm sind sei auch mal dahingestellt, bei 5-8000 Dollar pro Kopf an Schleuserkosten.[/quote]
Mit arm ist wohl gemeint, dass die Menschen ertrinken.
appel
gerade diese sind die Leute, die in Deutschland die Vorurteile bilden und bedienen, weshalb leider (verständlicherweise) die Ablehnung gegenüber Ausländern wächst.
Ich denke, niemand hier im Forum oder auch "jemand auf der Straße" hat etwas dagegen, wenn wirklich gefärdete Flüchtlinge aus Syrien oder dem Irak hier her kommen, weil ihre Exsistenz zerstört oder ihr Leben in Gefahr ist.
Aber gegen die "Wirtschaftsflüchtigen" aus dem Balkanraum und gerade aus Afrikas Steppenlandschaft, muß man doch eine etwas differenzierte Meinung akzeptieren und sollte auch auf eine gewisse Ausgeglichenheit gegenüber der eigenen Bevölkerung und auch gegenüber den hilfebedürftigen Flüchtlingen achten.
[size=50]Ich kann mir eine Überfahrt nach Afrika nicht leisten, war nicht mal mit im Urlaub in Spanien(Gibraltar)[/size]
Jörn
[quote="Eisenschwein"]Das ist ein Forum. Und da geb ich kontra. Noch dazu das Netz voll ist von Gewalt im Amateurfussball. Und da gibts nun mal tausende Gegenbeispiele Dank unserer glorreichen Migrationspolitik und ungehemmten Zustroms kriminellen Packs.... Und wohlgemerkt : Ich rede da nicht von den armen Leuten die da im Mittelmeer am ersaufen sind .[/quote]
du glaubst der 5 jahre alte link den du reingestellt hast wäre Kontra? also entweder ist er pro und du willst durch den link zeigen, dass es wirklich ein Problem mit gewalt im amateurfussball gibt oder er hat mit dem startbeitrag nichts zu tun weil völlig anderes Thema, aber Kontra?
Eisenschwein
In Zeiten von wachsendem Unmut (pegida etc.) wird mittlerweile schon stark gefiltert was in Presse über Ausländergewalt veröffentlicht wird. Aber ich glaub ich muss nicht tief graben im Netz um aktuelle Gewaltdelikte mit Migrationshintergrund im Amateurfussball zu finden.